Donnerstag, 31. Dezember 2015

Quer durch Thailand



Alle unsere Reisen ab 2003 sind auch unter www.rboeschenstein.com



Nun bereits zum 7. mal flog ich am Dienstag, 20. Oktober nach Thailand. Wie schon so oft mit der FINNAIR via Helsinki nach Bangkok. Wiederum wurde ich in Bangkok am Flughafen Subarnabhumi erwartet und  traf um die Mittagszeit in meiner Unterkunft ein. Diesmal war es ein Hotel-Resort etwas ausserhalb des Zentrums von Hua Hin.
Ein Missgriff auf der ganzen Linie. Meine Schuld, denn trotz Warnung meines Agenten buchte ich bewusst dieses Resort. Die Anlage wirkte auf den ersten Blick nicht schlecht, doch im Detail zeigten sich lauter Mängel. Aufgebrochene Fusswege als Stolperfallen, das Appartement ungepflegt und unsauber.
An Werktagen konnte ich das Pool benutzen, jedoch zum Wochenende tummelten sich zu viele Gäste im Wasser und der Kinder-Lärm war fast unerträglich.



Hua Hin änderte sich im Vergleich zum Vorjahr wenig. Immer noch wird viel gebaut, entstehen neue Hotels und Einkaufs-Zentren. Einige Geschäfte sind eingegangen, andere wurden neu eröffnet. Und der Verkehr wird immer dichter besonders an Wochenenden. Rekord für den Weg über  4 km von meiner Unterkunft bis ins Zentrum - eine volle Stunde! 


Ein neues Denkmal wurde am südlichen Rande der Stadt Hua Hin fertig gestellt. Der Rayabhakti-Park. Zu Ehren der 7 „Grossen Könige“ Thailands. Das Parkgelände ist riesig, schön mit Palmen, Blumenbeeten und Sträuchern bepflanzt. Die 14 m hohen Königstatuen stehen  imposant auf einem 8 m hohen Sockel und erzählen die Heldengeschichten der 7 grossen Namen. Im September 2015 feierlich eingeweiht, soll die 28 Millionen (US$) teure Parkanlage symbolisch die thailändische  Einheit manifestieren. 
Leider fehlen englische Informationen.



Herbst 2015 war auch für Hua Hin aussergewöhnlich. Die Regenzeit - normalerweise Mitte Oktober beendet - dauerte dieses mal gut einen Monat länger. Bis über Mitte November verging praktisch kein Tag ohne kurze, z.T. heftige Niederschläge - oft mehrmals täglich.



Das aufgewühlte Meer spülte allerlei Unrat an den Badestrand und ein verantwortungsloser Tankerkapitän sorgte für zusätzlichen Dreck. Reinigungskolonen versuchten dieser Verschmutzung Herr zu werden.


So ergab es sich, dass ich während des diesjährigen Aufenthaltes mehrmals in den Nachbarort Cha-am fuhr. Der dortige Strand ist zwar nicht vergleichbar mit der „Hua Hin-Beach“ dafür kann man ab 11.00 bis 17.00 Uhr bei frischestem „Sea-food“ herrlich relaxen. 






Reise durch Thailand

Nach einigen Studien verschiedenster Informationsquellen stellte ich meine individuelle Erkundungsreise durch Thailand eigenhändig zusammen. Auch die Suche nach einem geeigneten, ortskundigen Fahrer der mit mir die 3 Wochen dauernde Fahrt unternimmt. Einmal mehr ein neues Abenteuer wagen.
Diese ganze Vorbereitung schloss ich natürlich bereits vor meinem Aufenthalt in Thailand ab.
Am 20. November morgens um 07.00 Uhr ging dann die Reise los.  Erstes Ziel war Sukhothai bzw. der Historical Parc in Old Sukhothai. Eine Autofahrt über 680 km stand bevor.
Bangkok umfuhr mein Fahrer auf „Schleichwegen“. So entgingen wir dem chronisch verstopften Verkehrsmoloch auf Bangkoks Strassen.
Entlang dem Flusslauf Chao Phraya und dessen Nebenarm Menam Nan durchfuhren wir die Tiefebene Zentralthailand. Vorbei an vielen grossen Reisfeldern, durchzogen von einem Netz unzähliger kleiner Flussläufen und Kanälen. Erst gegen Nakhon Sawan erhob sich eine erste kleine Hügelkette um dann wieder in eine weitere Ebene aus zu laufen.



Trotz der fast endlosen Weite hat diese  „Reiskammer Thailands“ ihren landschaftlichen Reiz. Und da gerade Erntezeit war, ergaben sich auch ein paar nette Fotoschnappschüsse.



Auf oft kunstvoll bemalten "YTAEN'S" wird die Ernte eingefahren.  Laut knatternd, 
oft ohne Licht und meist mit ungenügenden Bremsen, rattern diese Eintakt Diesel
durch die Dörfer.
Man tut gut daran diesen Geräten möglichst mit grossem Abstand auszuweichen.



Gegen den frühen Abend erreichten wir unser Ziel, das Scent of Sukhothai Resort  -  unserer Unterkunft für die nächsten Tage. Gerade noch Zeit für ein erfrischendes Bad im Pool.
Nur wenige Minuten vom Historical Parc entfernt, liegt diese kleine, gepflegte Anlage; ein idealer Ausgangspunkt für die Entdeckung der näheren und weiteren Umgebung.





Historical Parc Old Sukhothai

Auf  Empfehlung der sehr zuvorkommenden Ressort-Leitung heuerte ich für die Erkundung der vielen historischen Sehenswürdigkeiten einen lokalen Tuk-Tuk Fahrer an. Ein guter Entscheid, denn zu Fuss ist diese weitläufige Stätte nicht zu bewältigen. Die alten Tempelbauten liegen alle weit verstreut.
In einem Geviert von 2 km auf 1,6 km - umgeben von heute noch sichtbaren Überresten der alten Stadtmauern und Wassergräben - liegt der insgesamt 72 qkm grosse, sehenswerte Park.
In der ersten Hälfte des 13. Jh. besetzten Tai-Völker (Tai ohne „h“) auf der Flucht vor dem mongolischen Kaiser Kublai Khan das Gebiet um Sukhothai. Das einst grosse Khmer-Reich zeigte bereits Zerfallserscheinungen und so vertrieben die Tai die dort lebenden Khmer und riefen Sukhothai als Hauptstadt ihres neuen Reiches aus. Die Königsstadt mit den Tempelanlagen wurde wahrscheinlich um 1238 erbaut und war zu der Zeit kultureller Mittelpunkt und Wat Mahathat wohl der wichtigste Tempel im neuen Thai-Königsreich.
Die Überreste des einstigen imposanten Palasttempels  stehen auf einem Sockel von
240x280 m.  Sie sind heute der eigentliche Mittelpunkt des Geschichtsparkes.


Die an der Westseite angelegte weit sichtbare grosse Buddha-Statue ist original und stammt ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert.



Etwa 300 m südwestlich des  Wat Mahathat sind die recht gut erhaltenen drei Türme des Wat Sri Sawai zu sehen. Anfangs 13.Jh. wahrscheinlich noch durch die Khmer mit dem Bau zu Ehren der Gottheit Shiva begonnen, wurde das Bauwerk jedoch erst im 15. Jh. beendet. Bezeichnend für diesen Tempel ist der Einfluss des Hindu-Stils im mittleren Turm. Erst in der in den späteren Beendigungsphasen wurde die Anlage den Bedürfnissen des Buddhismus angepasst.



Ganz in der Nähe, am Rande des mit Lotusblüten übersäten Sees, stehen die Ruinen des
Wat Traphang Ngoen. 
Zentrale Sehenswürdigkeiten ist ein die fünfstufiger Chedi  mit der zu jener Zeit 
typischen Spitze - eine geschlossene Lotusblüte darstellend. 
Davor im Lotussitz eine Buddha-Figur.



Mitten im künstlich angelegten See Traphang-Trakuan lag einst der Tempel Wat Sa Si.
Heute gilt die sehr gepflegte Anlage als eine der Schönsten im ganzen Areal. Über eine 
hölzerne Brücke kommt der Besucher direkt vor die Säulen des einstigen "Ubosot" -
nicht dem grössten, jedoch dem heiligsten Teil des Wats. Von vielen im ceylonischen Stil
errichteten Chedis stehen heute nur noch die Fundamente. 





Der Wat Sorasak  liegt im Norden der historischen Altstadt von Sukhothai. Er  wurde während der Herrschaft unter König Sai Lue Thai ausgangs des 14. Jh. erbaut. Ein mächtiger Chedi im singhalesischen Stil steht auf einem Sockel umgeben von Elefanten.



Nördlich, etwas ausserhalb der Altstadt-Begrenzung, steht der mächtige Bau (Mondop)
des Wat Si Chum- In diesem massigen, 3 m dicken Gemäuer sitzt eine monumentale
11 m breite und 15 m hohe Buddha-Statue mit Namen  Phra Achana.


Auch der Wat Phra Phai Luang ist Teil des Geschichtsparkes von Sukhothai.
Er liegt ca. 1 km ausserhalb der Altstadt am Nordtor. Wahrscheinlich wurde dieser
Wat noch zur Khmerzeit als hinduistisches Heiligtum erstellt und erst als die Tai
die Herschaft übernahmen zu einem buddhistischen Theravada-Tempel umgebaut.
Die stark zerfallene Ruine bietet nur noch in wenigen Einzelteilen sehenswerte Details.





Mehrere Tempel-Anlagen wurden auch an der bewaldeten Hügelkette westlich der Stadt
errichtet. 
Auf über 300 m Höhe stehen die Überreste des Tempels Wat Saphan. Nur noch
eine 12 m hohe Buddha-Statue zeugt vom einstigen Waldkloster.
Der recht mühsame Aufstieg führt über einen mit Schieferplatten "gepflasterten" Weg.





Von Sukhothai nach Khon Kaen

Auf der gut ausgebauten Strasse Nr. 12 sind es von Sukhothai nach Khon Kaen
etwa 350 km.
In vielen sanften Kurven steigt die Strasse bis gegen 800 MüM an. Zwischen
den National Parks "Thung Saleng Luang" und "Phu Hin" führt diese landschaftlich
wunderschöne Scenic-Route durch dicht bewaldete Hügel und sanfte Täler, über-
quert einen Höhenzug der in der Spitze bis 1750 m ansteigt.

Kurz vor dem kleinen Marktfleck Lom Sak sieht man in den Bergen die neue 
Tempel-Anlage Wat Pha Som Kaew.
Wie ein Schloss steht der Monumentalbau mitten in den Hügeln. Dieser Wat
dürfte wohl zu den eigenwilligsten und schönsten in ganz Thailand gehören.
Noch gibt es wenig Besucher und noch weniger Touristen.



Weiter auf dem "Scenic-Highway 12", der nun den Nam Nao Nationalpark durchquert
und dann ein stückweit dem Flusslauf des Khon Kaen Chaiyaphun entlang führt, 
erreichten wir den Bezirkshauptort Khon Kean.
Mit über 140'000 Einwohnern gehört er zu den grösseren Städten Nordthailands.
Mit ca. 40000 Universität-Studenten gilt die Stadt auch als bedeutendes Bildungszentrum.

Touristisch ist Khon Kaen jedoch wenig erschlossen, trotz ein paar interessanten
Sehenswürdigkeiten. Z.B Wat Nong Wang.
Ein Tempel mit den typischen Baumerkmalen aus dem Isarn. Das besondere
an dieser heiligen Stätte ist der pyramidenförmige, über neun Stockwerk hohe 
Wat Phra Maha That Kaen Nakon.
Im Inner dieser Pagode erzählen aufwändige Wandmalereien die Geschichte der Stadt.
Erbaut wurde der Tempel im Jahre 1793.



 Auf der gut ausgebaute, jedoch recht verkehrsreichen Strasse Nr. 2 - der Hauptachse, 
die Bangkok mit dem Norden Thailands und Vientiane/Laos verbindet - führt mich
die Reise weiter. Knapp 160 km, die wir trotz Lastautos, diversen Fotostopps und einer Kaffeepause in vier Stunden schaften.
Auch diese Route durchquert eine Ebene mit Reisfelder, Flussläufen und Kanälen.
Rechtzeitig zu einem schönen Sonnenuntergang erreichten wir unser Ziel - PHIMAI.



Historical Parc Phimai

Die Tempelanlage "Prasat Hin Phimai" ist Zeuge der grossen Khmerzeit, als weite
Teile des heutigen Thailands zu dessen Reich gehörte.
Zu Beginn der Blütezeit der Khmerherrschaft begann König Suriyavoraman I im
10. Jh. mit dem Bau dieses Tempels. Beendet wurde die Anlage aber unter dem
König Jayavaman VII im 12. Jh.
Die historischen Ruinen gehören heute zu Thailands bedeutesten Baudenkmälern
aus der Khmerzeit.



Die Bedeutung der Stadt Phimai im 10. Jh. als regionales Handels- und Wirtschafts-
Zentrum zeigt sich am Reichtum dieser religiösen Stätte.

Über eine steinerne Brücke, links und rechts bewacht von Naga's, der 9 köpfigen
Schlange  sowie Löwen, erreicht man das Eingangstor der Südseite.


Diese über 1000 jährige Tempel-Anlage entstand einige Zeit vor Angkor Wat in
Kambodscha un wird heute in Thailand "kleines Angkor Wat" genannt.
Die Architektur der steinernen Heiligtümer ist zwar beeindruckend, doch fehlt die
überragende Steinmetz-Kunst (Wandreliefs) wie in Angkor Wat.






















ISARN 

Nun also fahren wir ins eigentliche Zentrum dea Isarn.  Es ist die Khorat-Hochebene, im
Westen begrenzt durch den Phetchabun Gebirgszug, im Süden durch die Grenze von
Kambodscha. Das Gebiet umfasst etwa 30 % des thailändischen Königsreiches doch 
touristisch ist die Gegend kaum erschlossen. Zu Unrecht wie ich in den kommenden drei
Wochen erfahren konnte.

Weite Ebenen - geprägt von grossen Reisfeldern mit ihren Bewässerungskanälen und 
Zuckerrohrfeldern - wechseln sich mit hohen Gebirgszügen und Nationalparks ab.


In diesem ländlichen Raum findet man vielfach eine ursprüngliche thailändische 
Lebensart vor. In kleinen Dorfgemeinschaften leben die Leute in einfachsten Häusern -
meist aber in selbstgebauten Holz- und Bambushütten.


Der Erwerb kommt überwiegend aus der Landwirtschaft. Angebaut werden sowohl hochwertiger  Jasmin Reis (Khao Suai), der für den Verkauf produziert wird und
Klebereis (Khao Niao), welcher als Hauptnahrungsmittel für den eigenen Verbrauch
bestimmt ist.
Daneben wird in steigendem Umfang auch Zuckerrohr und Manjok kultiviert. Auch
sieht man viele Kleinplantagen zur Gewinnung von Kautschuk.




Doch infolge der nährstoffarmen Böden und den klimatischen Bedingungen - in den
heissen Jahreszeit von März bis Juni staubtrocken, während es in der Regenzeit im Herbst 
oft eine überschwemmte Ebene ist - sind die Erträge oft karg und der Verdienst ist
entsprechend gering. Etwa 30% weniger wie in den Städten oder gar in den Touristen-
Hochburgen.
Jede noch so kleine Gelegenheit wird daher genutzt, um einen Zusatzverdienst zu
generieren. Sei es mit einem kleinen"Laden mit Garküche" oder einer einfachen
"Touristen-Unterkunft".

Umso erstaunlicher, dass praktisch vor jeder Hütte ein meist neuer Pic-Up steht. 
Auch grösste TV-Flachbildschirme und die neueste Generation von Smartphones
sind in fast jeder Hütte zu finden.
Das Auto gewährt die Mobilität, denn Zugsverbindungen gibt es wenige. TV und
Smartphones sind die Verbindungen zur grossen, weiten Welt.
Der Isarn ist nicht immer so einfach zu verstehen. Vor allen Dingen darf hier nicht alles 
mit  "westlichen Augen" gesehen werden.

Jedoch eines muss erwähnt werden:
In Thailand kennt man keine Sozialversicherungen und die neuerdings minimale Rente
für die Leute auf dem Dorf reicht nicht um auszukommen.. Da springt die Familie ein.
Söhne und Töchter, Onkel und Tanten, Cousinen und Cousins - einfach alle. Jeder
hilft jedem soweit er kann. Die Pflicht der Kinder später für ihre Eltern zu sorgen ist
hier auf dem Lande noch selbstverständlich.
Da sich eine Dorfgemeinschaft meist aus Verwandten zusammensetzt ist sie auch eine
"verschworene" Gemeinschaft.

Zur weiteren Deckung der Lebenskosten dient auch eine bescheidene Tierhaltung. Zur 
Fleischgewinnung werden im Isarn vor allem Schweine, Rinder, Hühner, Enten und Fische gezüchtet. Nicht etwa in Grossfarmen - man hat jeweils nur immer ein paar Stück davon.
Bei Bedarf werden Tiere geschlachtet. Was man nicht zum sofortigen Eigenverbrauch
benötigt, wird an Nachbarn oder auf dem Markt verkauft.




Die Menschen sind ausgesprochen gastfreundlich. Der Besucher wird in den entlegenen
Dörfern oft bestaunt, da man weisse Europäer meist nur aus dem TV kennt.  Man wird
förmlich von einer Familie zur Andern "durch gereicht".
Auch wenn diese Menschen nur Thai sprechen - und dies meist noch in einem Dialekt -
man wird einfach zu Tisch geladen. Es wird gegessen und getrunken - oft bis in den
späteren Abend.
Die Gerichte werden extra scharf gewürzt und gegessen. Regionale Spezialitäten wie
Som-Tam - grüner Papayasalat - oder Fisch der Saison mit viel, sehr viel Chili sind für
Europäer nicht unbedingt geeignet.. Aber die Thais wissen das und sind in der Lage für
den ausländischen Gast wohlschmeckende Gerichte zu kochen.


Andere Länder, andere Sitten.
Ich bemühte mich, gerade in der Essenskultur über meinen eigenen Schatten zu springen.
Zugegeben es war nicht immer ganz einfach.
Im Isarn wird nämlich alles  gegessen was nicht schnell genug weglaufen oder wegfliegen kann.
Geröstete Heuschrecken, Grillen,Larven, Wasserkäfer oder Schlangen, ja sogar Ratten sind hier ein Leckerbissen und werden auch von Strassenhändlern angeboten.
Ich war selbst überrascht - wenn diese Viecher im Mörser gestampft werden, ich nicht sah
was ich da vorgesetzt bekam - schmeckten diese Dinger nicht einmal schlecht.
Natürlich bekam ich solche "Delikatessen" nicht jeden Tag vorgesetzt - zum Glück.

In der Provinz Buri Ram, im südlichen Teil des Khorat-Plateaus steigt das Thermometer
auch im Herbst meist über 35°. Und gerade in den Monaten November/Dezember sind 
heftige Regenschauer nichts Ungewöhnliches. In solchen Fällen kommt die Kanalisation
in den Städten an ihre Grenzen. Ganze Strassenzüge werden dann für kurze oder
längere Zeit überflutet.


In dieser Gegend ist auch das Zentrum der thailändischen Seidenherstellung. So kann
man in vielen Dörfern heute noch Frauen in ihren Hütten an traditionellen Webstühlen bunte Seidenstoffe weben sehen. Hier entstehen besonders wertvolle Brokatstoffe mit eingewebten Silber-  und Goldfäden.
Während der feingesponnene Seidenfaden kontrolliert und aufgehaspelt wird, sitzt die
übrige Familie bei ihrer Lieblingsbeschäftigung - dem Essen.
Und natürlich alles ganz selbstverständlich auf der Strasse. 
Eine Matte auf den Boden und eine Bambuspritsche genügt.




Wer sich für die historische Kultur Thailands interessiert für den ist der Isarn ein faszinierendes Reiseziele. Highlights sind insbesondere die bedeutenden Tempelanlagen
mit ihren vielen archeologischen Artefakten, gebaut in der Zeit der grossen Khmerreiche.

Sogar Grabstätte aus prähistorischen Besiedelungen, antike Ruinen aus der Zeit zwischen
dem 6. und 11. Jh. - also vor den Khmers - hat man hier entdeckt.
Am bedeutesten sind jedoch die vielen Tempel-Ruinen aus Sandstein, verstreut über die
ganze Region. Es sind Zeichen dafür, das die Gegend schon damals gut besiedelt war.

Buri Ram, Surin und Udon Ratchathani sind Provinzen mit reicher Vergangenheit.

Ausgrabungen beweisen, dass eine alte, von den Khmers im 12. und 13. Jahrhundert
angelegte Strasse, von Angkor Wat direkt nach Phimai führte. Über diesen Handelsweg
reisten Pilger und Kaufleute. Die Route war jedoch nicht schnurgerade, sondern verband
17 der wichtigsten Tempel im heutigen Grenzgebiet Kambodscha/Thailand.

Unweit des Tempelbezirkes Prasat Hin Khao Phanom Rung, eines der wohl beeindruckensten Baudenkmäler der Khmerzeit (bereits 2013 besucht), ist der Tempel
Prasat Hin Muang Tam.
Ausserhalb der alten Umzäunungsmauer liegt ein rechteckiges Wasser-Reservoir.
Grösse 1150 x 400 Meter. Es stammt wie der übrige Tempelbezirk aus der Zeitperiode
des 11. Jahrhunderts.


Das Tempelgelände ist von einer Mauer in quadratischem Ausmass umgeben.
Im Tempelinnern befinden sich vier Wasserbecken. Diese Becken sind mit einer niedrigen Sandsteinmauer in Form einer Naga abgegrenzt.

In der Mitte des äusseren Vorhofes liegt das zentrale Heiligtum. Es ist die symetrische
Anordnung von Ziegelstein-Türmen, die den Berg Meru mit seinen fünf Bergspitzen
symbolisieren soll.


Neben der eindrucksvollen Gesamtanlage sind viele Türstützen von grosser künstlerischer
Qualität. Allerdings befinden sich die Originale der wertvollen Artifakten heute im Museum
in Phimai. An den ursprünglichen Positionen wurden zum Verwechseln ähnliche Repliken
eingesetzt.



Surin hat eine lange historische Beziehung zu den heiligen Elefanten. 
In Thailand gibt es mittlerweile mehr Elefanten als in Indien..
In Surin ist der Elefant das Symbol der Provinz.
Die Stadt verdankt ihren Ruf als "Elefantenstadt" vor allem dem Dorf Ban Ta Klang das
etwa 60 km entfernt ist.
Seit Jahrhunderten haben die Suay-Männer aus dem Dorf wilde Elefanten in den 
Dschungeln Nordthailands und Kambodschas gefangen, sie gezähmt und als 
Kriegselefanten für die Herscher des Landes, oder als Arbeitstiere für die Waldarbeit 
abgerichtet.

Jedes Jahr im November findet in Surin das Elefantenfest statt - als Attraktion für
Einheimische wie auch für Touristen.. Dabei wir als einer der Höhepunkte auch ein
weisser Elefant vorgeführt.
An diesem Elefantenauftrieb nehmen an die 100 Dickhäuter teil, geführt von ihren
Mahuts. Dabei zeigen sie, was sie gelernt haben, z.B ihre Geschicklichkeit beim
transportieren von Baumstämmen.
In einer farbenfrohen Schau werden Bilder und Kämpfe aus der thailändischen 
Geschichte nachgestellt bei denen die Tiere eine wichtige Rolle spielten.





Surin, im Becken des Mun-Flusses, war ursprünglich auch eine alte Khmer-Siedelung.
Etwas ausserhalb der Stadt befinden sich denn auch zahlreiche sehenswerte Überreste
der alten Khmer-Kultur.
Surin war im 10. - 12. Jh. ein wichtiger Teil des Khmerreiches von Angkor Wat.

Etwa 35 km nordöstlich der Stadt liegt z.B. das Heiligtum Prasat Sikhoraphum.
Auf ener niedrigen quadratischen Basis aus Laterit stehen vier Türme aus Ziegeln.
Obschon dieser Baustoff in Kambodscha bereits im 11. Jh. durch Sandstein ersetzt wurde, gibt es in Thailand durchaus noch einige Tempel, die bis in die zweite Hälfte 
des 12. Jh. aus Ziegeln errichtet wurden.





Loi Krathong
Das Fest stammt vermutlich aus Indien. 
In Thailand begann die Tradition des Loi Krathong in Sukhothai.
In der Vollmondnacht im November wird heute im ganzen Land gefeiert.
Die Thais machen sich mit Verwandten und oder Freunden auf Im Sinne eines Volksfestes
wird auf Strassen getanzt und reichlich gegessen und getrunken

Am Abend lässt man hunderte kleiner schwimmender Kerzenlichter zu Wasser. Die mit Blumen und Räucherstäbchen dekorierten Flosse haben eine Bedeutung: Sie sollen allen Ärger, Groll und alle Verunreinigung der Seele mitnehmen, sodass das Leben von einer besseren Position aus neu begonnen werden kann.
Bei jungen Paaren ist die Zeremonie besonders beliebt - sie unterstreichen damit ihre
Zusammengehörigkeit.



Früher wurde in der Provinz Buri Ram der Loi Krathong auch mit Heissluft-Ballonen
- Himmelslaternen, die die Sorgen wegtragen - und Feuerwerk gefeiert, doch dies ist wegen Brandgefahr heute verboten.


Wer einen  Eindruck vom richtigen Thailand haben will, der sollte auf jeden Fall einmal den Isarn besuchen. Hier gibt es noch viel unberührte Natur - reizvolle Gegenden mit üppiger Vegetation: Kokospalmen, Kakteen, Bananpflanzen, Flüsse und Teiche.
Die grosse Anzahl grossflächiger, unberührter Nationalparks und Wildreservaten machen die Nordost Provinz auch für Naturfreunde interessant.




In der Provinz Udon Ratchatahni, vom Mun-Fluss durchzogen, finden sich Reservate mit schönsten Katarakten und Stromschnellen.
Im östlichen Teil Thailands - an der Grenze zu Kambodscha - ca. 100 km von Udon sind
4000 Jahre alte Felszeichnungen zu bewundern. (PaTeam N.P.)


Aber auch im südlichen Teil der Khorat-Hochebene gibt es schöne Naturparks. Diese dienen dann auch meist als Naherholungsgebiete der Millionenstadt Bangkok.

So auch der Namtok Chet Sao Noi N.P. 
Ein 28 qkm grosses Gebiet am Zusammenfluss des  Muak Lek und dem Pa Sak bildet mit seinem  siebenstufigen Katarakt eine einzigartige Landschaft.


In den bis zu 100 m grossen Naturpools zwischen den 7 Stufen tummeln sich im kristallklaren Wasser Kinder und Erwachsene.


Einen fast mystischen Reiz geben die zahlreichen Banyan-Bäume die ihre Wurzeln ins Wasser tauchen. Diese Bäume werden von vielen Thais als heilig betrachtet; es soll ein Ort sein wo Geister wohnen.

Wie eine verzauberte Landschaft mutet die weitere Umgebung entlang des Flusslaufes an.






Über drei Wochen durchquerte ich den Isarn. Ein positives, erlebnisreiches Abenteuer.
Doch unglücklich war ich nicht, nach dieser eindrucksvollen Tour, nach meinem persönlichen Empfinden, wieder in die "Zivilisation" zurück zu kehren.
Nach gar mancher Ungewohnheit und oftmals Entbehrung genoss ich denn die letzte Nacht
im Fünfsterne-Hotel Novotel Airport.



Quellennachweise Wikipedia


Weitere Blogs  und Reise-Erlebnisse:

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